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Review  15.02.2011 (Archiv)

'Inside America' Filmkritik

'Inside America' fängt eindringlich die Schattenseiten und Widersprüche der amerikanischen Gesellschaft anhand real existierender Jugendlicher ein, auch wenn die einseitige Anhäufung von Perspektivlosigkeit, Drogen und Gewalt nicht viel Neues erzählt.

Brownsville an der Grenze zu Mexiko. Durch die strengen Security-Kontrollen der Hanna High School kommen Tag für Tag auch sechs sehr unterschiedliche Jugendliche, die eines eint: Sie alle sind am amerikanischen Traum gescheitert. Patty (Patty Barrera) lebt im Haus ihrer Großmutter, die sich ständig darüber beklagt, dass sie faul sei und kein Benehmen hätte. Um sie abzusichern, stellt sie ihr potentielle Ehemänner vor, obwohl Patty eigentlich schon einen Freund hat. Manni (Raul Juarez) allerdings bringt die ständig schlecht gelaunte Patty zur Zeit zum Verzweifeln, da er keinerlei Interesse an ihrem gemeinsamen Schulprojekt zeigt: ein Ei wie ein echtes Baby zu behandeln.

Während Patty sich hingebungsvoll der Pflege widmet, hat Manni ganz andere Sorgen. Er ist illegal in Amerika und muss neben der Schule jobben, um über die Runden zu kommen, da von seiner schwer drogenabhängigen Mutter keine Unterstützung zu erwarten ist. Als er während der Arbeit von einer Gang angegriffen wird, verliert er seinen Job und findet ohne Papiere keinen neuen. Zuly (Zuleyma Jaime), eine Freundin der beiden, lebt mit anderen Kindern in einer Pflegefamilie, die sich mehr schlecht als recht um sie kümmert. Als ihr 18. Geburtstag ins Haus steht, muss sie dort ausziehen, weiß aber nicht, wohin sie nun gehen soll. Ihre leibliche Mutter will sie nicht bei sich haben und auch keiner ihrer Freunde nimmt sich ihrer an. Nur im Haus einer Gang ist Platz für sie.

Ganz andere Probleme hat die Cheerleaderin Aimee (Aimeé Lizette Saldivar). Sie lebt in reichen Verhältnissen und möchte, angestachelt von ihrer ergeizigen Mutter, um jeden Preis den Titel „Most Beautiful“ des High School-Schönheitswettbewerbs gewinnen. Zwischen Gesichtsbehandlungen, Make-up- und Modelunterricht geht sie auf Partys und betäubt sich mit Kokain. Ihr Sieg und die Anerkennung ihrer versnobbten Freunde ist allerdings nicht so gewiss wie erhofft.



Ihr überspannter Freund Carlos (Carlos Benavides) ist engagierter Schüler im Militärkurs der Schule. Jeden Tag drillt er sich und seine Mitschüler im Salutieren und Marschieren und hält patriotischen Unterricht ab. In seiner Freizeit sammelt er Waffen, geht zu Schießübungen und feuert mit Paintball-Gewehren auf Passanten. Als Aimees Hausmädchen immer wieder nach einer Gelegenheit sucht, ihm zu sagen, dass sie von ihm schwanger sei, brennt bei ihm eine Sicherung durch. Und der scheue und von anderen gehänselte Ricky (Luis De Los Santos) kann nur an einem Ausflug seines Chors teilnehmen, wenn er dafür erfolgreich Kekse verkauft. Doch obwohl er eine triste Siedlung nach der anderen abklappert, will ihm niemand etwas abkaufen. Eine zufällig gefundene Waffe weckt einen neuen Impuls in ihm.

Tristesse

Tristesse bestimmt den Alltag all dieser Jugendlichen. Schon in der Schule spielt sich zwischen Security-Kontrollen, Zickenkrieg und Macho-Gehabe, Lehrern, die ihren Schülern sinnfreies Wissen beizubringen versuchen und schlafenden Schülern kaum Leben ab. Danach wird die Zeit hauptsächlich totgeschlagen, Drogen genommen, in monotonen Jobs abgehangen oder auf andere geschossen.

Das einzige, was diese desolate Gesellschaft irgendwie zusammenzuhalten scheint, ist die immer wiederkehrende Berufung auf die großen amerikanischen Werte, die meist aber noch in der gleichen Einstellung als höchst absurde Trugbilder entlarvt werden. Das wahre Leben dieser Menschen ist von Erfolg, Wohlstand und Freiheit weit entfernt. Allein schon die Motiviation, etwas an der eigenen miserablen Situation zu ändern, ist den meisten unter ihnen fremd. Wohingegen bei den beiden einzigen Figuren, die Ehrgeiz zeigen, sich dieser in eitel-arrogantem Schönheitswahn und Waffenfanatismus ausdrückt.

In einigen gut beobachteten und beschriebenen Momenten gelingt dem Film irrwitzige und tragische Widersprüche dieser Lebensweise aufzuzeigen, deren Ironie sich die Figuren nicht im Geringsten bewusst zu sein scheinen. So wird ein Schüler der Militärklasse gefragt, was die Basis der amerikanischen Kultur sei. Nach kurzem Überlegen antwortet er: 'Regeln befolgen'. Gut geraten, könnte man meinen, wenn man diese wie ein Gefängnis geführte Schule betrachtet, doch die richtige Antwort, so korrigiert ihn sein uniformierter Mitschüler, wäre 'Freiheit' gewesen.

Dokumentarischer Spielfilm

'Inside America' ist ein dokumentarisch anmutender Spielfilm. Die Darsteller spielen Figuren, die nach ihnen selbst modelliert sind und tragen zum Teil ihre eigenen Namen. Zum Zeitpunkt des Drehs waren sie alle selbst noch Schüler der portraitierten Hanna High School in Brownsville, Texas. Nicht immer sind Laiendarsteller eine gute Wahl, doch diese sechs Jugendlichen beweisen sich als große Talente, was, wenn man es recht bedenkt, den tragischsten aller Gegensätze in diesem Film bildet, da sie trotz so viel Können anscheinend allesamt dem Abgrund entgegentaumeln.


© Thimfilm
© Thimfilm



Schade nur, dass der Film die Kluft zwischen Sein und Möglichem kaum bemerkt oder nutzt. Er arbeitet stattdessen hauptsächlich mit der Ausbreitung der Miseren, die zwar an und für sich spannend beginnen, aber sich im Laufe der Zeit kaum wesentlich verändern. Keine einzige der sechs Geschichten nimmt eine positive Wendung und birgt auch, jede für sich, kaum neue Aspekte zu Themen, die schon in anderen Filmen des öfteren behandelt wurden. Hoffnungs- und chancenlose Jugendliche in brutalen Gangs, patriotische Waffenfanatiker, eitle Schönheitsköniginnen, die doch nur nach Selbstachtung suchen, und introvertierte, gehänselte Außenseiter, die das Potential zum Schul-Attentäter in sich tragen, sind fast schon zu Stereotypen verkommene Protagonisten sozialkritischer Amerika-Filme. Dass sie alle sich auch noch in ein und derselben Schule wiederfinden – ohne sich jedoch in ihren einzelnen Geschichten gegenseitig zu beinflussen – erscheint, trotz aller dokumentarischen Bezüge, dem Film an Glaubwürdigkeit zu nehmen.

Offizielle Website

Als Abschlussfilm dreier Studenten der Filmakademie Wien und gedreht mit einem nur fünfköpfigen Team ist Inside America ein durchaus erstaunliches Experiment, das nicht immer eine ausgewogene Balance zwischen Einseitigkeit und Eindringlichkeit findet, um die kranke Seele einer Nation auf die Leinwand zu bannen.

Kinostart Österreich: 11. Februar 2011

Carolin Färber / filmtauchgaenge.at | www

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#Filmkritik



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