Review 18.11.2009 (Archiv)
Filmkritik 2012
Nach 'Independence Day' und 'The Day After Tomorrow' lässt der deutsche Filmproduzent Roland Emmerich nun ein drittes Mal die Welt untergehen. Hält der Film, was er verspricht? Wir haben uns den Blockbuster kritisch angesehen!Seiten: [1] [2]
So stehen minutenlange Fluchtversuche der Hauptcharaktere vor den Naturgewalten an der Tagesordnung, welche sich durch diverse Explosionen, Einstürze und Überflutungen jedoch immer in letzter Sekunden retten können. Teilweise sucht man den Realismus vergebens, doch actiongeladene Zuseher sehen sich nach solchen Szenen! Neben den atemberaubenden visuellen Effekten, muss sich auch der Audio-Teil des Films nicht verstecken, da dieser wirklich Top produziert wurde. Somit steht dem weniger anspruchsvollen Kinobesucher ein echtes Film-Highlight bevor.
Leider bleibt in 2012 eine tiefsinnige Handlung mit entwickelnden Charakteren auf der Strecke, da die Effekte der Zerstörung einfach im Vordergrund stehen und die Story des Films fast zu jedem Zeitpunkt berechenbar ist. Überraschende Storywandlungen oder der spezielle Aha!-Effekt bleiben leider aus. Je Größer und gewaltiger eine Explosion oder Flutwelle ist, desto besser scheint dies zu sein.
Sucht man nun im Film nach mehreren interessanteren Anhaltspunkten, so wartet man auch hier vergebens. Zwar sind der stereotype russische Zar mit seinen beiden Kindern und der hellblonden Geliebten nett gemeint und auch der Seitenhiebe auf US Gouverneur Arnold Schwarzenegger lässt einen vor allem als Österreicher schmunzeln, doch die humorvollen Teile im Film bleiben beinahe komplett aus. Auch dramatisch-traurige Szenen werden mittels gescheiterten Familienbeziehungen oder US-Patriotischen Maßnahmen versucht aufzubauen, doch wirklich darauf eingehen kann leider man nicht. Zu kurz und seicht ist die Zeit zwischen den diversen Actionsequenzen.
Der coole Held, der eigentlich keiner ist
John Cusack mutiert im Laufe des Films klarerweise immer mehr zur Hauptperson und erscheint in seiner Rolle auch gut, doch das spezielle Etwas fehlt dem Hauptdarsteller, damit dieser zu einem coolen Actionheld avanciert. Bestes Vorbild für eine überzeugende Rolle in einem Katastrophenfilm mit Weltuntergangshintergrund hierfür wäre Will Smith in Independence Day gewesen, der in einem Roland Emmerich Film, perfekt in diese Rolle der coolen Hauptfigur passte und diese auch verkörperte. Auch Amanda Peet leistet zwar gute Arbeit, doch aufgrund der fehlenden Priorität der Charaktere im Film, konnte diese den Kinobesucher nicht wirklich überzeugen.
Fazit
Eines ist im vorhinein klar: Der 200 Millionen Blockbuster wird wieder jede Menge Besucher ins Kino locken und ebenfalls jede Menge Millionen einspielen, doch wer einen anspruchsvollen Film mit tiefgründiger Story und interessanten Charakteren erwartet, sollte den Film möglicherweise meiden oder zumindest auf die DVD warten. Besucher sollten sich mit der Erwartung von jeder Menge spektakulärer Special-Effects ins Kino begeben, denn diese bekommt man auch und das in Hülle und Fülle, also für Action-Freunde und Roland Emmerich Fans auf alle Fälle ein Pflichtbesuch.
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