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Review  16.06.2010 (Archiv)

Filmkritik 'Ein Sommer in New York'

Ein alternder Universitätsprofessor trifft auf illegale Einwanderer und entdeckt, dass das Leben doch noch Überraschungen für ihn bereit hält. Ein wunderbarer Film über Freundschaft. Berührend und auf humorvolle Weise erzählt.

Walter Vale (Richard Jenkins) ist Wirtschaftsprofessor an der Universität in Connecticut. Mit dem Tod seiner Frau hat er nicht nur die Freude an seiner Arbeit, sondern auch am Leben verloren. Einsam und ohne Erwartungen lässt er es an sich vorüberziehen, hält seine Vorlesungen an der Uni mit nur wenig Engagement und Elan und verbringt die Abende allein in seinem Haus.

Als er im Auftrag der Universität nach New York reisen muss, um einen Vortrag zu halten und nach langer Abwesenheit sein Appartement in Manhattan betritt, findet er völlig unerwartet eine schwarze Frau in seinem Badezimmer vor. Sogleich kommt auch deren Freund zur Tür herein und greift Walter, im Glauben er wäre ein Einbrecher, an. Recht schnell kann ihn Walter allerdings davon überzeugen, dass es seine Wohnung ist, in der sich die beiden gerade aufhalten. Zainab (Danai Gurira) und Tarek (Haaz Sleiman) sind entsetzt. Offensichtlich wurden sie von dem Vermieter hinters Licht geführt. Da sie sich illegal in Amerika aufhalten, bitten sie Walter inständig nicht die Polizei zu rufen. Sie würden auch sofort ihre Sachen packen und verschwinden.

Kaum dass sich das Pärchen auf der Straße befindet und Walter ihnen etwas wehmütig hinterher blickt, trifft er eine Entscheidung. Er bietet den beiden an, bis auf weiteres seine Wohnung mit ihm zu teilen.

Freundschaften entwickeln sich

Nachdem Walter einige Zeit mit Tarek und Zainab verbracht hat, wird Tarek eines Tages in Walters Beisein von zwei Polizisten, im Glauben er würde schwarzfahren, aufgehalten. Da er sich nicht ausweisen kann, wird er sofort festgenommen. Walter ist fassungslos, als er dahinter kommt, dass Tarek sich schon bald in Abschiebehaft befindet.

Trailer


Da sie seit Tagen nichts mehr von ihrem Sohn gehört hat, steht Tareks Mutter Mouna (Hiam Abbass) plötzlich vor Walters Tür. Von Beginn an zeichnet sich eine Sympathie zwischen den beiden ab. Walter will alles versuchen, um Tarek aus der Haft zu befreien. Er engagiert einen Anwalt, doch die Situation scheint aussichtslos, da Tarek keine Green Card besitzt. Mounas' Antrag darauf war vor Jahren abgelehnt worden. Doch Amerika war mittlerweile zu ihrer Heimat geworden und sie kannte viele Leute, die sie nach wie vor hier aufhielten, ohne eine Green Card zu besitzen. Solange man sich an alle Regeln hielt, würde wohl nichts passieren, dachte sie. Doch nun ist es nur eine Frage der Zeit, bis Tarek zurück nach Syrien geschickt wird.

Musik verbindet

Die Musik untermalt nicht nur den Film, sondern wird selbst zum Handlungsträger, zum zentralen Element, das den Grundstein für die Freundschaft zwischen Walter und Tarek legt. Eigentlich wollte Walter Klavierspielen lernen. Das alte Klavier in seinem Haus ist das letzte Verbindungsstück zu seiner verstorbenen Frau, die zu ihren Lebzeiten Klavierlehrerin war. Nur, um ihr näher zu sein, hatte er sich entschlossen, sich an diesem Instrument zu versuchen. Alsbald muss er jedoch einsehen, dass er weder begabt dafür ist, noch Freude beim Spielen empfindet.

Auch Tarek ist Musiker, im Gegensatz zu Walter aber ein Profi auf seinem Gebiet, den Djembe-Trommeln. Als Walter ihn eines abends beim Üben überrascht, bemerkt Tarek Walters neugierigen Blick. Begeistert von dem Instrument, probiert Walter kurz darauf, im Glauben er sei alleine, Tareks Trommeln aus. Als Tarek dazu stößt, ist Walter peinlich berührt und will sofort mit dem Spielen aufhören, doch der Musiker Tarek weiß nur allzu gut, welche Freude Musik in einem hervorrufen kann. So bietet er Walter an, ihm das Trommeln beizubringen.

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Die Leidenschaft zu diesem Instrument intensiviert die Beziehung zwischen Tarek und Walter, auch wenn sie sich gerade erst kennen gelernt haben. Die Klänge der Trommeln werden zur Sprache zwischen den beiden und mit Hilfe der Musik gelingt es, eine emotionale Verbindung herzustellen. Als Walter Tarek im Internierungszentrum besucht, trommeln sie zum Abschied gemeinsam auf dem Tisch, mehr oder minder in dem Wissen, dass sie sich schon bald nicht mehr sehen werden. Eine letzte gemeinsame Jam Session als Symbol ihrer neu entstandenen Freundschaft, die weit mehr Emotionen hervorruft als all die Worte, die man sich gegenseitig sagen könnte.

Richard Jenkins – Ohne Worte

Schon in Walter Vales erster Szene ist ohne Worte alles klar. Abends steht er allein mit einem Glas Rotwein vor dem Fenster und blickt hinaus. Allein seine Mimik und Gestik spiegeln die Einsamkeit der Figur wider. Innerhalb eines kurzen Moments wird mit einem einzigen Bild eine ergreifende Stimmung erzeugt, die viel über den Charakter der Figur verrät. Auch bei seinen Vorlesungen an der Uni merkt man Walter allein durch seinen Blick und seine Haltung sein Desinteresse, seine Gleichgültigkeit gegenüber seiner Tätigkeit und seinen Studenten an. Seit Jahren dabei immer demselben Ablauf folgend, fehlt es ihm mittlerweile an Empathie für seine Studenten. Es scheint ihn nicht mehr zu kümmern, was um ihn herum passiert. Und eigentlich möchte er auch nicht so viel mit anderen, und schon gar nicht mit seinen Studenten, zu tun haben.

Ortswechsel: New York. Als Walter das erste Mal mit den Trommlern im Park in Berührung kommt, verraten allein seine Gesichtszüge die Neugier auf diesen neuartigen Rhythmus. Er kann sich nicht entziehen, mit seinem Körper darauf zu reagieren, wobei sein schon fast verstecktes Wippen auf seinen Füßen und sein kaum sichtbares Kopfnicken darauf hindeuten, dass er unsicher ist, weil er mit einer neuen, vorher unbekannten Welt konfroniert wird, die ihn zwar magisch in seinen Bann zieht, er sich aber trotz allem fehl am Platz fühlt.

Offizielle Webseite

Es sind diese kleinen Gesten in winzigen Momenten des Films, mit denen es Richard Jenkins gelingt, die Empfindungen seiner Figur auszudrücken, ohne ein einziges Wort zu verwenden. Es zeugt von großartigem schauspielerischem Talent, Emotionen nur mithilfe der Körpersprache auf die Leinwand zu bringen und dabei einen so genau gezeichneten Eindruck des Charakters einer Figur zu hinterlassen. Eine Reise, die Walter eigentlich gar nicht antreten wollte, verändert sein Leben und holt ihn aus seinem gewohnten Trott. Eine Reise, die eine nicht vorhergesehene Bereicherung in sein Leben bringt, und das nicht nur auf emotionaler Ebene, indem Freundschaften geschlossen werden, sondern auch durch die Entdeckung einer neuen Leidenschaft, die Kläge der Trommeln, und die Freude daran, sie zu spielen.

'Ein Sommer in New York' ist empfehlenswert in jeder Hinsicht. Angefangen bei der Geschichte, die mit Witz und Charme und an den passenden Stellen mit Ernsthaftigkeit erzählt wird, über die durchgängig großartige Leistung jedes einzelnen Darstellers, bis hin zu den schwungvollen Trommelklängen, die einem allein beim Zusehen die reinste Freude bereiten!

Kinostart Österreich: läuft seit 11. Juni 2010

Alexandra Cech / filmtauchgaenge.at | www

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#Filmkritik



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