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Filmkritik: Schmetterling und Taucherglocke

Diskussionsverlauf

Filmkritik: Schmetterling und Taucherglocke (tuvok, 01.05.2008)

Beiträge

tuvok
1.5.2008 20:38
Filmkritik: Schmetterling und Taucherglocke

Manche Filmtitel heißen in Deutsch komplett anders als im Original und auch wenn hier etwas vorsichtig übersetzt wurde, ist es nicht so genau wie es eigentlich heißen sollte. Ich kann zwar nicht französisch aber im Kinopublikum wenn man aufpaßt hört man so einiges, und da war auch die Rede dass der Deutsche Filmtitel eine ungenaue und unzulängliche Übersetzung des Originales ist.

Es ist schwierig die Handlung nachzuerzählen, aber sie sollte genau sein glaube ich und einfühlsam:

Es geht um die außerordentliche und wirklich einmalige Leidensgeschichte eines Chefredakteurs von einer französischen Zeitschrift namens Elle, der Typ der die Hauptrolle spielt heißt im Film JEAN-DOMINIQUE BAUBY, und erzählt wird die ganze Story aus seiner eigenen Perspektive. JEAN wird im Jahr 1995 durch einen Gehirnschlag gelähmt; es war ein Unfall, er leidet seitdem am sogenannten Locked-in-Syndrom und kann nur noch ein Auge bewegen. Das andere Auge musste zugenäht werden, weil es zerstört wurde, und es wuchs so zusammen, sah für mich aus wie in einem Horrorfilm von David Cronenberg.

Im Spital nachdem er sich wieder beruhigt hat, und ich mich auch, weil das ganze war sehr aufwühlend, erscheint eine sehr freundliche Therapeutin HENRIETTE DURAND, und die hat nach langer Therapie, und nach vielen Patienten vorher, nach vielen Arbeiten mit ihm, eine Idee, sie erarbeitet mit ihm eine Kommunikations- - Möglichkeit über eine ABC-Tafel, so eine Art gedankliche die ganz besonders funktioniert, nämlich auf der die Buchstaben in der Reihenfolge der häufigsten Benutzung in der französischen Sprache notiert sind. Sie liest ihm die Buchstaben vor und so bald der richtige Buchstabe genannt ist, alle hinzukommenden Leute in der Handlung des Filmes müssen stets das Alphabet aufsagen, und JEAN zwinkert mit seinem Auge.

Zunächst will BAUBY jedoch nicht reden nicht sprechen, er denkt an Selbstmord, er ist ja auch noch querschnittsgelähmt, vom Kopf bis zu den Zehen, und er sieht sein Leben in einer "Taucherglocke“. Noch dazu kommt die Tatsache dass er wenig Freunde hat, einen senilen Vater, eine nicht entgegenkommende Frau, Kinder die verschreckt sind von ihm, Ärzte die nerven, und er weiß jetzt dass er einer von ganz wenigen Leuten auf der Welt ist, die so was haben. Eine Logopädin trainiert mit ihm, um ihn zur Sprache zurückzuführen, die Fortschritte sind jedoch nur äußerst klein, was auch kein Wunder ist, wenn dir ständig das Alphabet vorgesagt ist und du musst mit einem linken Auge zwinkern, 1 x = Ja, 2 x = Nein. Die beiden Therapeutinnen, die eine für Physiotherapie, die andere für Logopädie bewirken jedoch, dass JEAN mit seiner Situation so halbwegs fertig wird. JEAN erkennt, dass ihm einzig seine Fantasie und seine Erinnerungen geblieben sind und beschließt mit seiner neuen Kommunikationsmethode seine Memoiren zu schreiben. Ein Buch mit Augenzwinkern schreiben der Gedanke klingt witzig, ist aber hier im 112 Minuten Film eine wahre Herausforderung. Buchstabe für Buchstabe diktiert er sein Buch und reflektiert sein Leben und seine Beziehungen zu den Menschen, die ihm nahe stehen.

Meine Meinung und Infos:

Ich glaube dieses Buch werde ich mir kaufen es ist sicher sehr interessant, und während des Filmes, den ich glücklicherweise nicht in dem einen kleinen Kino mit Deutschen Untertiteln sah, sondern ganz in Deutsch im größeren Kleinen Kino, habe ich immer das Gefühl gehabt, ich bin JEAN, oder ich bin im Film und da ich viele Behinderte kenne, und meine Freundin auch, mussten wir beide fast dauernd mit den Tränen kämpfen. Es ist ein ungewöhnlicher Film und wem schon „Mein Kind vom Mars“ zu Herzen ging, der wird diesen Film mögen.

Es ist vor allem die Tatsache, dass eher für mich unbekannte Schauspieler spielen und man kann sich so richtig auf die Handlung konzentrieren und man wird von den Ereignissen auch nicht zu sehr abgelehnt. Sicher kann es einem auf die Nerven gehen das ganze Buchstabieren zu hören und zu sehen und die Buchstaben so nachzufolgen aber dass passt einfach zum Film.

So einige wollen vielleicht wissen was dass für ein grausliches Syndrom ist dass so selten ist:

Das Locked-In-Syndrom, auch Eingeschlossensein, bezeichnet einen Zustand, in dem ein Mensch bei erhaltenem Bewusstsein fast vollständig gelähmt und unfähig ist, sich sprachlich oder durch Bewegungen verständlich zu machen. Die Kommunikationsmöglichkeiten nach außen ergeben sich meist nur durch die erhaltene vertikale Augenbeweglichkeit. Wenn auch diese verloren gegangen ist, ist die Verwendung eines Brain-Computer Interfaces die letzte verbleibende Möglichkeit, dem Betroffenen die Kommunikation mit der Außenwelt zu ermöglichen. Der Hörsinn ist völlig intakt. Zu den neurologischen Ursachen des Locked-In-Syndroms zählen unter anderem Läsionen in der Pons, selten auch im Mittelhirn oder auf beiden Seiten der Capsula interna. Den Läsionen liegt im Allgemeinen eine Gefäßstörung nach einer Thrombose der Arteria basilaris zugrunde. Es ist schwierig, diese Form des Locked-in-Syndroms von anderen Formen der Querschnittlähmung mit Bewusstseinsverlust zu unterscheiden. Aufgrund der Schädigung im Bereich der Pons sind vertikale Blickbewegungen möglich, da die motorischen Bereiche, im Gegensatz zu den horizontalen Bewegungen, oberhalb der Pons liegen. Mithilfe dieser Augenbewegungen ist eine Verständigung möglich. Die Betreuung macht besondere Pflegemaßnahmen erforderlich. Eine Behandlung der Ursachen, Psycho- und Physiotherapie sowie Ergotherapie zur Förderung der Selbstständigkeit sind notwendig. Gewöhnlich muss der Patient wegen der Schluckstörung (Dysphagie) künstlich ernährt werden. Die expressiven sprachlichen Fähigkeiten und die Schluckfähigkeit werden mittels der Logopädie teilweise oder manchmal auch komplett wieder hergestellt. Die Krankheit ist schwerwiegend und weist eine erhebliche Mortalitätsrate auf. Eine teilweise erfolgende Besserung ist aber möglich. Das Locked-in-Syndrom ist vom Wachkoma abzugrenzen, da das Bewusstsein des Patienten größtenteils erhalten bleibt. Besonders unangenehm für den Patienten: Er ist meist genauso aufnahmefähig wie ein Gesunder. Er kann alles in seiner Umgebung hören und verstehen, kann sich aber nicht mitteilen.

Weiter mit mir:

Man kann sich heute gar nicht vorstellen wie sehr die Leute alle leiden können. Was gut gezeigt wurde, ist dass mit dem komischen Alphabet, welches die Buchstaben nach ihrer Häufigkeit in der französischen Sprache ordnet, JEAN die 28 Kapitel seiner Autobiographie Schmetterling und Taucherglocke diktieren kann, sieht man gut im Film, und ich kann mir bis jetzt nicht vorstellen wie man so leben kann, gelähmt und Stumm, dass es keine Lösung für ihn gibt und ich frage mich wie es ihm heute geht .Was an dem Film auch neu ist, die meiste Zeit wird mit Hilfe einer subjektiven Kamera auf die Problematik des Darstellers eingegangen, und dass bei einem Film der aber die Breite Masse ansprechen soll, aber eigentlich mehr so ein Arthouse Film ist und ich finde es ist ein Film der in jeder Schule gezeigt werden soll, ein Film den ich auf alle Fälle verteidige, da die Geschichte außergewöhnlich ist und wer den Film nicht mag, den zertrete ich zu Brei. Heute sind so viele Jugendliche so unzufrieden und merken gar nicht wie gut es Ihnen geht, und so führt der Film zu so vielen Diskussionen bei intelligenten diskussionsfreudigen Menschen, einfach unglaublich so was ist echt selten.

Was auch gut gewählt war, der kleine Sarkasmus im Film am Anfang, die Klaustrophobie was der Film vermitteln will als sein Auge zugenäht wurde, was man gut aus der Ich Perspektive sieht. Was den Film so kraftvoll macht, ist dass man sieht wie ein Mensch total zerfällt und wieder sich aufbaut, wie er aus seinem Kokon rauskommt und in die Freiheit fliegt, ach ja, wörtlich übersetzt hieße die Übersetzung des Filmtitels „Die Taucherglocke und der Schmetterling“ was mir besser gefallen würde als der Titel, aber egal. Ich kann dem Film jeden empfehlen, allen Schulen, allen Klassen, jeder Altersklasse und vor allem den reichen Leuten auf der Welt die sich wegen allem anscheißen und die meinen man muß alles haben.

90 von 100
 
 


   

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