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Filmkritik: Die Höhle des gelben Hundes

Diskussionsverlauf

Filmkritik: Die Höhle des gelben Hundes (tuvok, 20.08.2006)

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tuvok
20.8.2006 17:55
Filmkritik: Die Höhle des gelben Hundes

Die Handlung:


Mitten in der Mongolei lebt die Familie BATCHULUUN, Tochter NANSAL ist 6 Jahre alt, und hat 2 Geschwister um die sie sich sorgen muss. Einen kleinen Jungen und ein kleines Schwesterchen. Der Vater ist Schafzüchter. Die Mutter Hausfrau. So wie Traditionen zuvor. Die Tochter übrigens NANSAL findet einen Hund, der heißt ZOCHOR. Den hat sie in einer Höhle gefunden. Der Vater will natürlich dass die Tochter den Hund wegschickt, doch die sträubt sich und behaltet ihn. Er wird ihr bester Freund.

Eines Tages läuft der Hund weg. Die Tochter sucht ihn und findet eine alte Frau, eine Nomadin. Und die fängt an Ihr eine Geschichte zu erzählen, eine Legende von einem Hund und einer Höhle.

Meine Meinung und einige Informationen zum Film:

Alleine die Landschaft ist es schon wert die Geschichte im Kino zu sehen. Schön ist es an diesem Film das er keine große Rührseligkeit verbreitet wie es oft ähnliche Naturfilme machen, sondern er hat einen gewissen Hang zu einer ehrlich anspruchsvollen Rührigkeit. Also er ist rührend. Die Regisseurin Byambasuren Davaa, ist eine Frau. Der Name alleine klingt schon urig. Wie ungefähr ein Marschmellow vom Mars. Die Dame wurde 1971 in Ulan Baator, der Hauptstadt der Mongolei geboren und hat mit dem Film „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ vor einiger Zeit für Furore gesorgt. Filme aus dem anderen Ende der Welt, einfach herrlich.

Wie halt in solchen Filmen üblich haben die Darsteller keine Namen, der Sohn heißt Sohn, die Tochter heißt Tochter, der Vater heißt, nicht Dad, nein der heißt noch Vater, und ja alleine wenn man sich das schon auf der Zunge zergehen lässt, keine verrückten Kiddies die Ihren Vater beim Vornamen nennen, sondern noch normal erzogene Kinder, die mit dem spielen was sie haben und keine Playstation um 499 € haben wollen, eigentlich wirklich toll, man sollte dort unten Urlaub machen, aber nur wenn man Bisamratten ähnliche Erdhörnchen essen kann und die verträgt, die angeblich sehr grauslich schmecken und auch krankheitserregend sind, aber andere Länder haben andere Mägen.

Der 600.000 € Film der mit Hilfe von Deutschland entstanden ist, da die eine Kooperation mit der Mongolei haben, ist nur dort unten gedreht worden. Musik und Soundtechnik stammten von deutschen Spezialisten die eh keine Sau kennt. Herrlich ist die Musik nicht, aber den Film untermalt sie mit so herrlich romantischer Stärke und Tonation das man eigentlich im Film gar nicht davon genug kriegen konnte. Auch wenn nicht immer im Film alles nachvollziehbar ist, er ist nicht nur sehr ehrlich gedreht worden, sondern er kommt einem vor wie eine 88 Minuten lange Universum Dokumentation und ich hoffe dass der Film bald für das breite Publikum sichtbar ins Free Tv kommt.

Der Film wurde übrigens 2004 gedreht, und war erst vor kurzem im Kino. Die Regisseurin hat übrigens in München an der Hochschule studiert, deshalb auch der Zugang zu deutschen Spezialisten. Interessant vor allem der Umgang mit der Natur, das Ritual das dem Hund der Schwanz abgeschnitten wird, und an den Kopf des Hundes im Grab gelegt wird, nachdem er starb, für Kinder hier unverständlich, dort unten ganz normal, man sieht die Kinder wachsen mit der Natur auf, in allen Ihren Schreckheiten, und haben sicher keine Angst vor so Monstern wie Weberknechten, und Würgs, Spinnen.

Auch optisch und mental stark durchwachsen und sehr mitfühlend, was machen die Eltern wenn ein Wolf ein Schaf reißt. Nein nicht den Tierschutzbund anrufen, sondern einfach das wegstecken und besser für die nächsten Sorgen, wobei wir wieder bei der nächsten Moralkeule werden, wenn du dich besser um deine Umwelt kümmerst, passiert auch nicht so viel. Mal sehen wie lange es dauert bis Greenpeace den Spruch geklaut hat.

Ach ja, die älteste Tochter hieß NANSAL im Film, das glaube ich war Ihr Name. Und die ganze Familie war bettelarm, was unten in der Mongolei eigentlich ganz normal ist, sie haben ein Dasein der Nomaden gewählt, was auch bei vielen unten der Fall ist, da es auch billiger ist. Man kann sich einfach das Stadtleben nicht leisten. Die Familie BATCHULUUN um die es im Film geht, ist ein Fall der zwischen der Modernen Welt und der Altertümlichen mit Ritualen behafteten Welt hin und her gerissen ist. Man kann sich oft nicht entscheiden zwischen Vergangenheit und Zukunft, T – Shirts werden getragen, Hunde wie ZOCHOR aufgezogen in der Wildnis, es gibt kein Telefon, und man ärgert sich nicht dass man keinen Geschirrspüler hat. Diese Leute da unten müssen irgendwas haben das sie in Ihrer Armut glücklich leben lässt.

Mir kam der Film wie eine Mischung zwischen Dokumentation und Film vor, denn anhand der ruhigen Teile im Film glaubt man wirklich es ist eine Dokumentation. Man sieht die Familie kochen, Holz hacken, mit den Schafen spielen, was fehlt ist noch eine männliche Stimme im Off.

Es ist nicht verwunderlich das sie mit diesem Film den Publikumspreis des Münchner Filmfest gewonnen hat. Was ich an dem Film vermisst habe ist die Spiritualität. Denn der Hund in der Mongolei ist so eine Art Totem, so eine Art Manitu auf Erden. Er hat eine besondere Wichtigkeit, das im Film kam leider nicht so rüber wie oft in vielen Publikationen über den Film zu lesen war.

Die Regisseurin hat ja auch auf der Filmhochschule in Ulan Baator studiert und als sie nach Deutschland kam soll sie ziemlich begeistert gewesen sein. Und sie kam einem Geheimnis dahinter, die Deutschen haben wenig Verbindung zu Umwelt und Natur, denn in der Mongolei ist die Natur, der Boden, die Pflanzen so was wie ein Körper, wie ein Lebewesen, man ist einfach eins mit Ihr, man schläft am Boden und das alleine ist schon ein Ding der Spiritualität, hier in westlichen Ländern ist leider alles sehr schnelllebig, und darum wird die Dame auch unten immer glücklicher werden, obwohl es hier überall Ipod´s gibt.

Ihr vorletzter Film über das Kamel war in der Mongolei ein Flop, da man zu viel von der Stadt sah, das ist für die Menschen nichts Besonderes. Aber bei Ihrem 4. Film in Ihrer Karriere hat sich die Regisseurin gedacht, lassen wir doch mal meine Wurzeln zur Geltung kommen, Ihre Großeltern waren nämlich Nomaden, und darum wurde der Film auch ein Hit in der Mongolei.

Der Film basiert übrigens auf der Erzählung „Streunender Hund rettet Kind vor Geiern“ so eine Art Legende, die da unten hausiert und die fast jeder kennt, und mit so was lässt sich natürlich in Ländern wo Natur noch sehr wichtig ist Geld machen und Furore und Ruhm erreichen.

Im Film sieht man z.B. am Ende des Filmes ein Auto, das ist kein Fake, das ist ein Wahlkampfauto gewesen, das bei den Dreharbeiten 2005 dort unten herumfuhr und Wahlkampfwerbung betreibt. So was sollte man mal in Amerika machen. Seit dem Film mit dem Kamel ist der Tourismus in der Mongolei gestiegen, nicht merklich aber doch etwas.

Wenn ich jetzt noch was über die Technik schreiben soll, alles hat meiner Meinung nach gepasst, keine Schnick Schnack Bewegungen, gute Musik, ein deutscher Kameramann, und alles in allem eine herrliche Filmunterhaltung oder eher Meditation die den nächsten Urlaub fast sicher macht, meine Alte muss nur ordentlich arbeiten damit ich runter fliegen kann in die Mongolei.

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