AW: Die Jungen von der Paulstrasse@ Krieg oder Spiel
Die Frage ist nicht so leicht zu beantworten.
Einerseits glaube ich sehr wohl, dass es für sie "ernst" war. Dem Anführer wurde Respekt gezollt, gegen sein Wort wurde kein Einspruch erhoben. Er gab die befehle, die anderen mussten gehorchen.
Diese "Hierarchie" gab ihnen Halt und Sicherheit, die sie im sonstigen Leben nicht hatten - denn daheim waren sie immer nur "die Kinder" und nicht etwa "Soldat". Dieses sogenannte Spiel hat ihr Leben ausgefüllt und ihnen eine Möglichkeit gegeben mehr zu sein als das, was die Erwachsenen in ihnen sehen.
Andererseits haben sie gewusst, dass sie keine richtigen Soldaten sind und der Anführer war vielleicht ein mieser Schüler, was ihn abseits des Kriegsspiels nicht mehr unantastbar sein ließ.
Auch hättens ie den reellen Tod eines anderen Kindes wohl nicht riskiert - zumindest in dem Ausmaß, wie sie Risiken abschätzen können.
Leider sind Kinder oft der Meinung den Steilhang raufzuklettern sei kein Problem oder ähnliches.
Aber ich bin mir sicher, dass sie im Notfall das Spiel als Spiel gesehen hätten und es beendet, oder zumindest stillgelegt hätten.
So, ich hoffe ich konnte mich damit irgendwie verständlich machen. ;)